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Entwicklungs-Kalender

Baby im 11. Monat

Babys im 11. Monat sind im Entdeckermodus und arbeiten fleissig daran, die Welt künftig im Stehen zu erkunden. Dabei trainieren sie gleichzeitig ihre sprachlichen Fähigkeiten und kopieren jedes Verhalten von Mama und Papa. Das heisst: Babys im 11. Monat halten „Telefone“ ans Ohr, rühren fleissig in Spielzeugtöpfen und schneiden Grimassen im Spiel mit Eltern, Grosseltern oder Geschwistern. Wir haben zusammengefasst, wie Sie Ihren kleinen Liebling im 11. Babymonat unterstützen können.

Entwicklung des Babys

Babys im 11. Monat sind wahre Energiebündel. Sie brauchen viel Freiraum, um alles in Krabbel- und Greifweite zu entdecken. Gleichzeitig sind sie kuschelbedürftig und ziehen sich nur zu gern in Mamas und Papas Arme zurück. Die Fremdelphase ist für manche Babys vorbei, während sich andere Säuglinge auch mit elf Monaten am liebsten vor unbekannten Menschen verstecken möchten. Mit rund 10 Monaten wird Ihr Kind ausserdem:

  • die nächsten Worte sprechen,
  • den Pinzettengriff weiter trainieren,
  • die Welt am liebsten durch intensive Bewegungsspiele erforschen,
  • Mama und Papa im Alltag spiegeln und ihre Tätigkeiten wiederholen.
     

Körperliche Veränderungen Ihres Babys

Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen: Der Kopf sieht im Vergleich zum restlichen Körper längst nicht mehr so gross aus. Stattdessen streckt sich das weiche Babygesicht immer mehr und Ihr Baby wirkt am Bauch oder an den Armen und Beinen etwas schmaler. Dabei nimmt es weiterhin stetig zu und trainiert durch Krabbeln, Sitzen und In-den-Stand-Ziehen die notwendigen Muskelgruppen für das baldige freie Laufen.

Meilensteine

Gewicht ca. 8700 bis 9400 g bzw. ca. 300 g Gewichtszunahme pro Monat
Wachstum Längenwachstum auf ca. 72 bis 81 cm; Kopfumfang zwischen 43 und 49 cm
Laute erste Worte werden gesprochen; Sprachverständnis wächst stetig
Motorik Pinzettengriff üben; aus dem Vierfüssler in den Stand kommen; erste Schritte seitwärts im Stand; Becher mit beiden Händen halten und zum Mund führen

Im 11. Babymonat trägt Ihr Baby wahrscheinlich Kleidergrösse 80, eventuell passt auch schon Grösse 86. Einige Babys sind noch deutlich kleiner, andere sind am oberen Ende der altersentsprechenden Wachstumskurve angelangt. Solange Ihr Baby aber kontinuierlich weiter wächst, sind Schwankungen um mehrere Zentimeter bzw. bis zu einem halben Kilogramm im Rahmen. Erfahren Sie mehr über Grösse und Gewicht bei Babys.

Emotionale und motorische Veränderungen Ihres Babys

Kurz vor den ersten freien Schritten sind Babys oft besonders anhänglich und suchen intensiv die Nähe ihrer Bezugspersonen. Sie möchten wieder vermehrt auf den Arm genommen und oft getragen werden. Diese grosse anstehende Entwicklungsphase bedeutet in aller Regel einen weiteren Schritt hin zur Selbstständigkeit – und deshalb tankt Ihr Baby gerade jetzt besonders viel Nähe und Geborgenheit bei seinen Lieblingsmenschen.

Gleichzeitig ist es unglaublich mobil und wird sich, wenn es damit bislang noch nicht begonnen hatte, spätestens jetzt in den Stand hochziehen. Diese motorische Meisterleistung trainiert es nun überall und jederzeit. Kleinere Blessuren, blaue Flecken oder Schrammen werden dabei kaum zu verhindern sein. Bleiben Sie trotzdem ruhig, wenn Ihr Baby den Weg zurück in die sichere Sitzposition noch nicht sofort meistert. Alle bisherigen Entwicklungsschritte haben Ihren Liebling bis zu diesen nächsten motorischen Übungen geführt – und bald wird es sicher aufstehen und sich ebenso sicher wieder setzen.

Die neue Perspektive im Stand verschafft Ihrem Baby viel Spielraum für neue Entdeckungen: Es kann nun sehen, was sich auf dem Kaffeetisch im Wohnzimmer befindet. Es kann die nächsthöheren Regalbretter erreichen und in der Küche viel bequemer als bisher an spannende Alltagsgegenstände gelangen.

Im 11. Babymonat kopieren Babys besonders stark die Handlungen von Mama und Papa:

  • Schubladen öffnen und schliessen
  • Schubladen oder Bücherregale ausräumen
  • Wäschekörbe befüllen und ausräumen
  • Becher füllen und ausschütten
  • Kleinteile vom Boden aufheben

Ihr Baby möchte Ihnen in diesem Alter unbedingt helfen und spiegelt deshalb Ihre Alltagstätigkeiten. Vielleicht beobachten Sie Ihr Baby auch dabei, wie es sehr ernsthaft „telefoniert“, indem es sich Spielzeuge ans Ohr hält und in Babysprache hineinspricht.

Tipp: Es freut sich jetzt ganz besonders darüber, wenn Sie ihm kleine Aufgaben übertragen: Lassen Sie es herumliegende Bälle in einen Korb legen oder Wäsche in die Waschmaschine stopfen.

Babys Charakter

Jedes Kind, das zur Welt kommt, bringt seinen eigenen Charakter und das eigene Temperament mit: Einige sind durchsetzungsstark und direkt, andere eher schüchtern oder ruhig. Manche Babys sind sehr geduldig, einige zeigen ihre Ungeduld rasch und unmittelbar.

Diese Charaktereigenschaften haben Sie in den letzten Monaten immer wieder an Ihrem Baby beobachten können, nicht wahr? Mit 10 Monaten werden die Ausprägungen aber immer deutlicher. Denn nun hat Ihr Baby die sprachlichen und motorischen Mittel, um seine Gefühle klar und deutlich zu zeigen! Es kann jetzt meist schon sehr deutlich „Nein!“ sagen, vor Begeisterung in die Hände klatschen oder sich mit Händen und Füssen gegen etwas wehren, dass es ablehnt.

Die echte Trotzphase startet zwar erst im 2. Lebensjahr. Aber einige Babys zeigen bereits um den 1. Geburtstag herum deutlich, wenn sie einige Dinge selbst bestimmen möchten.

In aller Kürze: Das Streben nach Trotz ist ein wichtiger Schritt Ihres Babys, um selbstständig zu werden. Sein inneres „Programm“ fordert von ihm, möglichst zügig und wiederholt wichtige Alltagsschritte zu erlernen. Das kann vom Wickeln über Waschen, Zähneputzen oder Anziehen bis hin zum selber essen oder den Löffel benutzen nahezu alles sein. 

Dinge anzukündigen, die Sie tun möchten, kann eine wichtige Orientierungshilfe für Ihr Baby sein:

  • Wir wickeln jetzt.
  • Ich mache dein Essen warm und dann gibt es dein Gemüse.
  • Die Hose ist nass. Ich möchte sie dir ausziehen.

Bleiben Sie bei klaren, einfachen Sätzen und wiederholen Sie wichtige Ankündigungen zusätzlich.

Mag ihr Baby gerade nicht ausgezogen werden, obwohl seine Kleidung vom letzten Wasserspass pitschnass geworden ist? Dann versuchen Sie es spielerisch:

  • Fragen Sie den Arm, ob er sich ausstrecken kann und zupfen Sie ganz leicht am Ärmel.
  • Bitten Sie Ihr Baby, das Bein auszuwählen, bei dem Sie anfangen sollen und heben Sie das jeweilige Bein passend zur Frage ganz sacht an.

Darf ihr Baby bei kleinen Dingen mitentscheiden und sich selbst aktiv einbringen, wird es in seiner Selbstwirksamkeit bestätigt. Gerade diese einfache Form der Beteiligung erleichtert die Kommunikation mit Ihrem kleinen Dickschädel enorm. Probieren Sie es aus!

Baby spielerisch fördern

Lust auf einen Krabbelparcour? Legen Sie in einem Raum mit viel Platz verschiedene Hindernisse auf den Boden, beispielsweise:

  • weiche, ein bisschen rutschige Decken
  • stabile Gummimatten (falls vorhanden)
  • feste Kissen
  • aufgeblasene Luftballons

Es eignet sich fast alles dazu, um mit Ihrem Baby „Hinderniskrabbeln“ zu spielen. Vielleicht krabbeln Sie vorneweg und zeigen Ihrem Baby, was es zu entdecken gibt? Vielleicht startet Ihr Baby auch direkt von sich aus und sucht sich seinen Weg über und durch die verschiedenen Hindernisse. Lieblingsspielzeuge oder Mama, Papa und Geschwisterkinder am Ende des Parcours, verlocken auch Babys, die zum Krabbeln noch etwas ermutigt werden müssen.

In aller Kürze: Sein Gleichgewichtssinn wird durch verschiedene Bodenbeschaffenheiten geschult, das bereitet Ihr Baby auf das freie Laufen vor. Es wird deshalb vermutlich jede Gelegenheit nutzen, um zu krabbeln – drinnen und draussen.

Teil der Abendroutine in vielen Familien ist neben dem Singen von Schlafliedern das gemeinsame Anschauen von Bilderbüchern. Dabei lässt es sich wunderbar auf der Couch oder im Bett kuscheln. Das hilft den kleinen Abenteurern dabei, sich auf den Schlaf einzustimmen. Manche Babys möchten währenddessen gern noch stillen oder geniessen die Flasche am Abend. Für andere ist es spannender, die dicken Buchseiten selbst umzublättern und mit den kleinen Fingerchen auf verschiedene Dinge zu zeigen, die Sie als Eltern dann benennen dürfen.

Die ersten babygeeigneten Bilderbücher zeigen vor allem Alltagsgegenstände und helfen dabei, Farben sowie Formen genauer kennenzulernen. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Baby Interesse daran zeigt, machen Sie die passenden Geräusche: das Tuckern des Traktors, das Muhen der Kuh auf der Weide oder das Schnurren der Katze im Körbchen. Das hilft Ihrem Liebling dabei, seinen Wortschatz zu erweitern und Geräusche und ihre Bedeutungen miteinander zu verknüpfen.

Krabbelgruppen und Elternkurse

Für Ihr 10 Monate altes Baby gibt es verschiedene Spiel- und Krabbelangebote. Einerseits sind diese natürlich dazu gedacht, Ihren Liebling optimal zu fördern. Anderseits steht der Austausch zwischen den Eltern im Zentrum des Kurses. Hier finden Sie viele Eltern mit ähnlichen Interessen und Kindern im gleichen Alter.

Die Kursangebote und -inhalte sind recht unterschiedlich:

  • Babysteps und Artgerecht-Eltern-Kind-Gruppen verfolgen einen stark bindungsorientierten Ansatz und bieten Hilfestellungen und Spielanregungen für die ersten Lebensjahre.
  • Pekip-Gruppen, FenKid und Delfi-Kurse sind perfekt für alle, die gern gemeinsam mit ihrem Baby Bewegungs- und Singspiele machen und Kontakte zu gleichaltrigen Babys suchen. Häufig sind sie aber begrenzt auf das erste Jahr bzw. bis das Kind laufen gelernt hat.
  • Pikler-Kurse stellen das Baby in den Fokus, während Mama und Papa ihrem Baby beim Entdecken vor allem beobachtend zur Seite stehen.
  • Musikgärten für Babys unterstützen Sie dabei, mit Ihrem Baby die ersten Schritte in die Welt der Musik zu wagen – mit einfachen Liedern und Musikinstrumenten, die schon die Kleinsten gut beherrschen.

Familienbildungsstätten, kirchliche Träger und Gemeinden sind regional die besten Ansprechpartner, um nach Kursangeboten zur Frühförderung zu suchen. Einige bieten für berufstätige Eltern, die zu den üblichen Vormittagskursstunden nicht teilnehmen können, ausdrücklich Kurse am Nachmittag oder am Wochenende an.

In aller Kürze: Der Sozialkontakt zu Kindern wird für Säuglinge mit zunehmendem Alter immer wichtiger. Sie bemerken vielleicht schon, wie magisch es Ihr Baby zu anderen Babys und Kleinkindern hinzieht. Eltern-Kind-Gruppen und Kurse eignen sich durch ihre regelmässigen Termine optimal, um Ihrem Liebling Kontakte zu Gleichaltrigen zu ermöglichen.

Babys Ernährung

Im Alter von 10 Monaten hat Ihr kleiner Gourmet schon viel entdeckt: unterschiedliche Konsistenzen und Geschmäcker, verschiedene Gemüse-, Fleisch- und Obstsorten. Der Geschmack entwickelt sich im ersten Jahr rasend schnell und Vorlieben können sich immer wieder ändern. Babys wählen geeignete Lebensmittel oft instinktiv danach aus, was ihnen gerade guttut.

Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Familienkost ist die beste Voraussetzung dafür, dass Ihr Baby seine Lieblingslebensmittel und Lieblingsgerichte entdecken kann. Im ersten Jahr sollten Sie noch weitgehend auf Salz und Zucker verzichten. Erst später können die kindlichen Nieren salzhaltige Gerichte gut verarbeiten.

Hat Ihr Baby schon handfeste Vorlieben entwickelt und mag bestimmte Gemüse- oder Obstsorten viel lieber als andere? Oder liebt es am meisten seinen Getreidebrei?

Tipp: Wenn Sie ein Babytagebuch führen, notieren Sie sich die aktuellen Lieblingsgerichte. Meist verändern Kinder mit drei bis vier Jahren ihre Essgewohnheiten. Dann können Sie zusammen im Babytagebuch stöbern und Ihrem Kind zeigen, dass es Spinat, Brokkoli oder Möhrengemüse früher richtig gern gegessen hat.

Stillen und Milchnahrung

Die motorische Entwicklung fordert Ihr Baby heraus. Seine grossen Entwicklungsfortschritte bedeuten aber auch ein steigendes Bedürfnis nach Geborgenheit und Rückversicherung. Die bekommt es natürlich beim liebevollen Kuscheln mit Ihnen.

Babys, die im 11. Monat weiterhin gestillt werden bzw. die Flasche bekommen, holen sich einen Teil der Streicheleinheiten ganz bewusst während dieser Milchmahlzeiten ab. Auch wenn Ihr Baby schon gut die Flasche halten könnte, wird es seine Milch viel lieber eng an Sie geschmiegt geniessen.

Auch Stillbabys turnen im 11. und 12. Lebensmonat etwas weniger während des Stillens und geniessen stattdessen sichtlich die Geborgenheit in Mamas Armen. Diese ruhigen Momente sind besonders innig, wenn Ihr kleiner Wirbelwind im Alltag nahezu ständig in Bewegung ist.

Tipp: Lassen Sie Ihren Partner oder eine Freundin zur Erinnerung Fotos machen! Mit grösseren Babys werden diese Momente der innigen Geborgenheit nicht mehr so häufig festgehalten, während Sie von den ersten Milchmahlzeiten mit Ihrem Neugeborenen sicherlich ganz viele Motive haben.

Vielleicht erleben Sie inzwischen, wie Familienangehörige oder Freunde darauf drängen, abzustillen und die Flasche abzugewöhnen. Wann genau Sie abstillen bzw. keine Flasche mehr anbieten möchten, ist einzig Ihre Entscheidung. Wägen Sie die Entscheidung gut ab und lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, wenn Sie – und Ihr Baby – noch nicht soweit sind.

Da in einigen Familien bald die Wiederaufnahme von Mamas Erwerbsarbeit bzw. der Start in Babys ausserhäusliche Betreuung ansteht, ist der 11. Monat nicht unbedingt der beste Moment zum Abstillen. Dieses gelingt besser, wenn Ihr Baby gut in der Betreuungseinrichtung angekommen ist und sich der veränderte Alltag eingespielt hat.

Beikost

In den gängigen Ernährungsplänen ab dem 10 Monat sind noch zwei Milchmahlzeiten am Tag vorgesehen. Wenn das gut für Ihr Baby passt, haben Sie mittlerweile mittags und abends vollständige Mahlzeiten eingeführt und bieten vor- und nachmittags kleinere Snacks an. Morgens bleibt die Milch weiterhin ein idealer Start in den Tag. Ist der Hunger in der Früh grösser, kann Ihr Baby auch ein Müesli oder eine Brot-Milch-Mahlzeit bekommen.

Kennt Ihr Baby bisher vor allem verschiedene Breimenüs? Dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um feste Kost direkt vom Familientisch anzubieten. Starten Sie mit einfachen kleinen Brotwürfelchen, Gemüsesticks oder Fleischbällchen, die sich gut auch mit wenigen Zähnen kauen oder am Gaumen zerdrücken lassen.

Lassen Sie Ihr Baby auswählen, welche Lebensmittel es beim Familienessen besonders interessant findet. Da es seine Greiffähigkeiten mit dem Pinzettengriff trainiert, können die Stücke ruhig kleiner ausfallen – erbsen- oder haselnussgross ist ein gutes Mass.

Mit seinen 10 Monaten sollte Ihr Baby Wasser oder ungesüsste Getränke aus dem Becher trinken können. Trinkt Ihr Baby nur wenig zu den Mahlzeiten? Strohhalme (z. B. als Trinkhalmbecher oder aus recyceltem Papier) faszinieren Kinder und regen dazu an, sich intensiver mit den Getränken zu beschäftigen.

Einige wenige Babys mögen auch im 11. Babymonat keine stückige Kost bzw. sind so ungeduldig, dass sie ungern selbst das Essen in die Hand nehmen. Bleiben Sie entspannt, wenn Ihr Baby weiterhin lieber mit Brei gefüttert werden möchte. Den Entwicklungssprung hin zum selbstständigen Essen macht es in seinem ganz eigenen Tempo.

Denken Sie weiterhin an die nötige Zahnhygiene. Will Ihr Baby dies gern selbst übernehmen? Dann reichen Sie ihm nach den Mahlzeiten eine Kinderzahnbürste, mit der es selbst „bürsten“ darf und reinigen Sie seine Zähnchen im Anschluss nach.

Besuch beim Kinderarzt

Die U6 steht an: Für diese Untersuchung haben Sie ein breites Zeitfenster, das im 10. Babymonat beginnt und sich bis zum 1. Geburtstag erstreckt. Falls Sie im vergangenen Monat die Vorsorgeuntersuchung noch nicht wahrgenommen haben, können Sie jetzt bzw. für den kommenden Monat einen Termin ausmachen.

Untersucht werden insbesondere die körperliche Gesundheit Ihres Babys und seine motorische Entwicklung:

  • Gewicht & Grösse werden erfasst
  • Untersuchung der Organe
  • Überprüfung von Augen und Ohren
  • bei Jungen: Abtasten der Hoden, um Hodenhochstand auszuschliessen
  • spielerische Übungen zur Körperbeherrschung und Beweglichkeit, wie z. B. krabbeln, hinsetzen, an Gegenständen hochziehen
  • Begutachtung der Feinmotorik (Scheren-/Pinzettengriff)
  • Prüfung des Milchzahngebisses und eventuell Hinweise auf zusätzliche Zahngesundheit
  • Gespräch über Stand der Beikosteinführung und eventuell Hinweise auf weiteres Vorgehen

Zusätzlich zeigt Ihre Kinderärztin Ihnen Gefahrenquellen im Alltag auf, die Sie für Ihr zunehmend mobileres Baby beseitigen sollten.

Wenn Sie gemäss der STIKO-Empfehlung haben impfen lassen, steht mit der U6 auch die letzte Dosis für die Sechsfachimpfung an sowie die dritte Impfung gegen Pneumokokken.

Soll Ihr Kind in naher Zukunft ausser Haus betreut werden? Dann sprechen Sie vielleicht schon jetzt die Kinderärztin auf die, ab dem 12. Monat empfohlene, Mumps-Masern-Röteln-Impfung an. Der Masernschutz ist für Kinder in Betreuungseinrichtungen gesetzlich vorgeschrieben und sollte vor Betreuungsantritt nachgewiesen werden. In Absprache mit Ihrer Kinderärztin lassen sich die Impftermine so entsprechend im Voraus planen.

So geht es Mama und Papa

Krabbelkinder tagsüber auszupowern kann auch Mama und Papa auf Dauer ganz schön müde machen. Die kleinen Wirbelwinde sind jetzt besonders kommunikativ und blitzschnell auf allen Vieren unterwegs. Das erfordert Ihre volle Aufmerksamkeit – rund um die Uhr. Und die schenken Sie Ihrem Kind nur zu gern, denn Sie wollen keine Sekunde dieser besonderen Zeit verpassen!

Trotzdem ist der Wunsch nach etwas Zeit allein oder zu zweit wahrscheinlich gross. Falls Sie sich also selbst dabei erwischen, wie Sie abends müde auf der Couch sitzen und doch auf keinen Fall ins Bett gehen wollen: Trösten Sie sich. So geht es vielen Eltern mit beinahe einjährigen Kindern. Neben kleinen Auszeiten tagsüber sind es vor allem die Abende, die Eltern heilig sind und unbedingt ausgekostet werden wollen.

Vielleicht wechseln Sie sich mit dem Partner oder der Partnerin ab, sodass jeder einmal abends auf der Couch einen ganzen Film am Stück sehen kann. Der jeweils andere hat dann „Babydienst“ und kümmert sich um Ihren Liebling. Oder gehen Sie an einigen Tagen in der Woche besonders früh schlafen – und sind dann am Wochenende fit genug für einen entspannenden Abend zu Zweit.

Die besten Tipps für den elften Babymonat

So viel gibt es jeden Tag zu entdecken! Mit unseren Tipps starten Sie entspannt in den 11. Babymonat:

  • Besorgen Sie einen Spieltunnel – und lassen Sie Ihr Baby hindurchkrabbeln!
  • Jetzt ist die richtige Zeit für erste Kunstwerke mit babygeeigneten Wassermalfarben und grossen Papierbögen.
  • Planen Sie viel Zeit für Ausflüge in der Natur ein – Ihr Baby ist im Entdeckermodus.
  • Schauen Sie vor dem Schlafenlegen gemeinsam Babys Lieblingsbilderbuch an.
  • Lust auf Urlaub? Der 11. Babymonat ist perfekt für einen kurzen Trip mit Baby.

Wichtige Fragen zum 11. Babymonat

Wie beschäftige ich mein Baby im 11. Monat?

Ihr Baby wird mit 10 Monaten Spiele vorziehen, bei denen es um Bewegung geht. Besonders freut es sich über:

  • Sing- und Bewegungsspiele auf dem Schoss
  • erste Ballspiele mit weichen Bällen, die Sie ihm zurollen
  • Murmelbahnen und Aktivitätsboards, bei denen Ihr Baby Knöpfe drücken und Murmeln rollen lassen kann
  • Hindernisparcours im Wohnzimmer
  • Bällebad und Wasserspass in der Badewanne
  • „Kramschublade“ in der Küche zum Ausräumen mit ausrangierten Plastikbehältern

Wie gross ist ein 10 Monate altes Baby?

Mit 10 Monaten sind Babys im Schnitt zwischen 72 bis 81 Zentimeter gross, haben einen Kopfumfang zwischen 43 und 49 Zentimeter und wiegen um die 8700 bis 9400 Gramm.

Das entspricht meist Kleidergrösse 80, manchen passt schon Grösse 86. Einige Babys befinden sich am unteren Rand des vorgesehenen Wachstumsbereichs und können weiterhin bequem Kleidung in Grösse 74/80 tragen. Erfahren Sie mehr über Grösse und Gewicht von Babys.

Warum ist mein Baby im 11. Monat so anhänglich?

Die meisten Babys stehen mit 10 Monaten nah am nächsten grossen motorischen Entwicklungsschritt – dem Laufen. Dieser Sprung in der Selbstständigkeit wird in aller Regel noch einmal von einem gesteigerten Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Rückversicherung begleitet.

Das bedeutet, dass bereits motorisch fitte Babys nun noch einmal besonders anhänglich und nähebedürftig werden, sodass sich ihre Eltern nur wenig aus ihrem Sichtbereich entfernen können. Werden die Bedürfnisse nach emotionaler Sicherheit gestillt, startet Ihr Baby umso gestärkter und vertrauensvoller in die nächste Etappe seiner Entwicklung, wenn es rund um den ersten Geburtstag herum beginnt zu laufen.

Wie viel schläft mein Baby im 11. Monat?

Der Schlafbedarf von Babys ist sehr unterschiedlich und individuell. Im Durchschnitt verteilt sich das Schlafbedürfnis auf:

  • 1-4 Stunden Schlaf am Tag
  • 10-13,5 Stunden in der Nacht

Bei Infekten oder raschen Entwicklungssprüngen kann sich die Verteilung von Tag- und Nachtschlaf vorübergehend verschieben. Ist Ihr Baby gesund, wird es wahrscheinlich ein bis zwei kürzere oder ein längeres Schläfchen tagsüber brauchen. Nur wenige Babys kommen mit weniger als einer Stunde Schlaf tagsüber aus und schlafen dafür in aller Regel entsprechend nachts länger.

Die meisten Babys schlafen mit 10 Monaten noch nicht durch, nur ein kleiner Teil hat die nötige Hirnreife erreicht und kann ohne Unterstützung und Beruhigung der Eltern mindestens 6 Stunden am Stück schlafen.

Autoreninfo:

Sabrina Sailer ist seit 2010 ehrenamtliche Stillberaterin und ausgebildete Trageberaterin. Sie arbeitet als Werbetexterin und Redakteurin und betreut zusätzlich verschiedene Angebote, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffen.

Fachliche Beratung und Redaktion: Birgit Laue, Hebamme & Medizinpädagogin, Dipl. PR-Fachwirtin, Autorin