Schwanger werden: Die besten Tipps bei Kinderwunsch
Der unbeschreibliche Duft von zarter Babyhaut, die feinen Wimpern und das vertrauensvolle Anschmiegen an Mamas oder Papas Brust: Wer beim Gedanken an ein Neugeborenes sofort diese tiefe Sehnsucht nach einem eigenen Schatz verspürt, der hat Babyfieber. Ein Kind zu zeugen, das Wunder eines heranwachsenden Babys im Mutterleib zu spüren, gemeinsam die Geburt zu erleben und schliesslich den kleinen Schatz in den Armen zu halten – das ist für viele Paare ein selbstverständliches Bedürfnis. Doch wie klappt das am besten und was gibt es beim Kinderwunsch zu beachten?
Babyplanung: Kind ja oder nein?
Vor der Babyplanung steht erst einmal eine grundsätzliche Entscheidung: möchten wir ein Kind? Die Entscheidung fällt den meisten Paaren sehr leicht. Für manche ist es schwieriger, denn ein Baby bedeutet unfassbar viel Verantwortung. Und weil das ein grosser Schritt und viel Veränderung in der Partnerschaft bedeutet, gehen Kinderwunsch und Babyplanung nicht immer Hand in Hand.
Erst muss eindeutig klar sein: Wir wollen beide ein Baby! Dann geht es an die eigentliche Planung mit all dem Hoffen, das dazugehört.
Kinderwunsch: Sehnsucht nach dem (nächsten) Baby
Der Wunsch nach dem ersten oder auch einem weiteren Baby ist so häufig, dass beinahe alle Menschen ihn teilen. Auch wenn sich inzwischen mehr Paare bewusst gegen statt für Kinder entscheiden – meist aus finanziellen oder anderen Bedenken heraus – das Bedürfnis nach Nachwuchs ist dennoch da.
Bei manchen Paaren kommt der Kinderwunsch schleichend: Plötzlich haben alle Freunde Babys. Babykleidung und Kinderwägen oder Tragetücher üben völlig überraschend den Reiz aus, mehr darüber zu erfahren. Hat man das Baby dann erst einmal auf dem Arm, mag man sich kaum noch davon trennen. Die Gedanken kreisen immer öfter um eine Zukunft mit eigenen Kindern.
Bei anderen Paaren waren Kinder schon immer fester und geplanter Bestandteil der gemeinsamen Zukunft. Vielleicht gibt es bereits Kinder, vielleicht war die Familienplanung noch offen oder eigentlich schon abgeschlossen: Und trotzdem ist er da, der Wunsch nach einem weiteren Baby.
Das Leben mit Kind ist allerdings vor allem für Ersteltern eine echte Umstellung. Die lieben Kleinen sind viele Jahre auf Mamas und Papas Hilfe angewiesen. Durchwachte Nächte und alles andere nehmen wir aber gerne in Kauf, um das Baby in der Familie willkommen zu heissen.
Gut zu wissen: Darauf sollten Sie bei Kinderwunsch achten
Für manche Paare ist es leicht, schwanger zu werden: auf Verhütungsmittel wie Pille oder Kondom wird verzichtet und schon bald sind die ersehnten doppelten Balken im Schwangerschaftstest sichtbar.
So einfach ist es allerdings nicht immer. Im Gegenteil: Die Fruchtbarkeit nimmt mit steigendem Alter bei Mann und Frau ab. Durch lange Ausbildungswege und dem Wunsch nach einigen Jahren Berufserfahrung sind Ersteltern mittlerweile meist schon um die 30 – und damit meist beide schon nicht mehr im fruchtbarsten Lebensabschnitt. Mit jeder weiteren einsetzenden Menstruation steigt dann der Druck auf hoffnungsvolle Paare und es schwindet die Zuversicht, dass es mit dem Babyglück ganz schnell klappen wird. Eine Dauer bis zu einem Jahr ist ganz normal.
Der Kinderwunsch ist da? Wir zeigen Ihnen, worauf Sie dabei ganz grundsätzlich achten können. Nichts davon ist Pflicht, alles darf und nichts muss. Vor allem in der Umstellungszeit nach dem Absetzen hormoneller Verhütungsmittel oder nachdem die Spirale entfernt wurde, muss sich Ihr Zyklus erst wieder einpendeln. Setzen Sie sich die ersten ein bis drei Zyklen nicht unter Druck und geniessen Sie soweit wie möglich die druckfreie „Übungszeit“ zu zweit.
SIE | ER | BEIDE | |
MACHEN | eventuell Röteln-Titer bestimmen lassen & nachimpfen | auf lockere Kleidung bzw. locker sitzende Unterwäsche achten | Untersuchung beim med. Fachpersonal Ihres Vertrauens |
LASSEN | Fernreisen (bringen den Schlafrhythmus durcheinander, was den Zyklus verändern kann) | Sauna und Sitzheizung | Gleitcreme auf ölhaltiger Basis verwenden (verändert das Scheidenmilieu) Druck und Stress |
Der Schutz vor Röteln sollte am besten zu Beginn des Kinderwunschs bestimmt und falls nötig, aufgefrischt werden. Obwohl Röteln als Kinderkrankheit gelten, können sich auch Erwachsene anstecken. Sind Sie schwanger, kann sich die Erkrankung auf die Gesundheit Ihres Babys auswirken. Deshalb ist es sicherer und auch ausdrücklich empfohlen, bereits in der Kinderwunsch-Phase einer Röteln-Infektion vorzubeugen.
Ist ein Plan notwendig, um schwanger zu werden?
Hat sich Ihr Zyklus eingepegelt und sind Sie zusammen mit Ihrem Partner voller Vorfreude? Manche Paare können diese Zeit ganz ungetrübt und entspannt geniessen. Mit diesen drei Tipps bleiben Sie glücklich und zufrieden:
1. fruchtbare Tage auskosten
2. regelmässig Geschlechtsverkehr haben
3. hoffnungsvoll bleiben
Andere brauchen einen Plan und feste Methoden, um sich in der ungewissen Phase gut zurecht zu finden. Wenn Sie zu letzteren gehören, dann sind Ovulations- und Eisprungrechner bestimmt hilfreich. Mit diesen werden die fruchtbaren Tage besser eingegrenzt. Auch wenn Sex nach Terminplanung wenig romantisch klingt: Die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht sich natürlich, wenn die fruchtbaren Tage rund um den Eisprung auch wirklich genutzt werden. Wenn Sie es schon länger probieren, könnten Sie z.B. so auch Dienstreisen ausserhalb dieser Zeiten planen, um keinen Zyklus zu verpassen.
Der Eisprung spielt in allen Fällen eine wichtige Rolle. Wann Sie am besten schwanger werden können, verraten beispielsweise:
- Kinderwunsch-Apps
- Ovulationstests
- Eisprungrechner
- natürliche Familienplanung (NFP) mit Zervixschleim- und Basaltemperaturtracking
Teils wird der Zyklus ausgewertet, teils Urin- und Hormonlagen analysiert oder die Basaltemperatur erhoben – alles daheim und relativ bequem. Sind bereits Kleinkinder daheim, die den Tagesablauf bestimmen oder stillen Sie? Dann ist das Basaltemperaturtracking nicht immer hilfreich, und das Üben zur rechten Zeit oft schwierig. Schliesslich gibt es da noch ein weiteres Kind, das seine Zeit einfordert.
Mit unserem Schwangerschaftsrechner können Sie pro Zyklus auch direkt ausrechnen, wann der potenzielle Geburtstermin wäre, wenn es endlich geklappt hat!
Schwanger werden Tipps: Hausmittel und gesunde Ernährung
Im Grunde sollten wir alle uns möglichst gesund, ausgewogen und mit einer frischen Mischkost ernähren. Im stressigen Alltag zwischen Beruf und Hobbys kommt das schnell mal zu kurz. Gelegentliche Snacks, Fastfood oder Tiefkühl-Pizza sind trotzdem kein Grund zur Sorge. Die grundsätzliche Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ist in unseren Breitengraden sehr gut, Mangelerscheinungen sind vergleichsweise selten.
Spätestens wenn der Gedanke an ein Baby immer öfter auftaucht, lohnt sich allerdings ein Blick auf die eigenen Essgewohnheiten. Kochen Sie überwiegend frisch und ausgewogen? Lässt sich da vielleicht das eine oder andere verändern?
für SIE | für IHN | |
Nahrungsergänzungsmittel | Folsäure, Eisen, Jod und Vitamin E | Vitamin C, Vitamin E, Vitamin B12, Magnesium, Zink |
Lebensmittel | Sonnenblumenkerne, Weizenkeime, Distelöl | Paprika, Zitrusfrüchte, pflanzliche Öle, Nüsse, Milchprodukte, Fleisch, Fisch und Eier, Kürbiskerne, Meeresfrüchte, Haferflocken & Bohnen |
Genussmittel | weniger Koffein (1-3 Tassen Kaffee/Tag, auch auf Erfrischungsgetränke achten) und weniger bis kein Alkohol in der Kinderwunschzeit, möglichst mit dem Rauchen aufhören | weniger Koffein (1-3 Tassen Kaffee/Tag, auch auf Erfrischungsgetränke achten) und weniger bis kein Alkohol in der Kinderwunschzeit, möglichst mit dem Rauchen aufhören |
Ihre Frauenärztin bzw. Ihr Frauenarzt – und, sofern bereits gefunden, auch Ihre Hebamme – unterstützen Sie dabei, Ihre Ernährung bei Bedarf umzustellen. Es kann sinnvoll sein, anfangs eine umfangreichere Blutanalyse vornehmen zu lassen – vor allem bei vorangegangenen Fehlgeburten oder einer bereits lang bestehenden Kinderwunschphase.
Hilfreiche Nahrungsergänzungsmittel
Folsäure wird allen Frauen mit Kinderwunsch bereits in der Planungsphase dringend ans Herz gelegt. Der Folsäurespeicher ist häufig niedriger als empfohlen, das Auffüllen allerdings braucht seine Zeit. Deshalb ist es sinnvoll, bereits mit dem Absetzen der bisherigen Verhütungsmittel mit der Einnahme von Folsäure-Präparaten zu beginnen. Mineralstoff- und Nahrungsergänzungspräparate wie Jod, Zink, Selen oder Eisen sollten Sie nur nach Absprache mit Ihren behandelnden Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt einnehmen.
Sie empfehlen Ihnen vielleicht auch naturheilkundliche Mittel:
- Mönchspfeffer (Agnus castus) um den Zyklus zu stabilisieren
- Frauenmanteltee für einen regelmässigen Zyklus und zur Entspannung
- Himbeerblättertee soll einen regelmässigen Zyklus sowie den Eisprung begünstigen
Die medizinische Wirkung ist nicht immer durch Studien belegt, aber die verschiedenen Tees und Mischungen werden als „Kinderwunschtee“ trotz allem empfohlen. Wenn keine bekannte Unverträglichkeit mit einzelnen Bestandteilen bekannt ist, kann der Genuss von bis zu 4 Tassen Heiltee pro Tag unterstützend sein.
Ammenmärchen zur Empfängnis
Wie bei allem rund um Geburt und Stillzeit, gibt es auch viele Ammenmärchen rund um den Kinderwunsch. Einige werden schon seit Generationen von Frau zu Frau weitergegeben. Leider ohne, dass sie tatsächlich dafür sorgen würden, dass sich der Kinderwunsch schneller erfüllt! Typische Ammenmärchen sind:
- Softcups einsetzen oder die Beine hochlegen, damit das Sperma nicht wieder herausläuft
- bestimmte Stellungen vermeiden oder bevorzugen, weil das die Empfängnis fördert
- enthaltsam bleiben an den nicht-fruchtbaren Tagen im Zyklus, damit sich die Spermienqualität verbessert.
Probleme beim schwanger Werden
Alter und Gewicht sind häufige Ursachen dafür, wenn es mit dem Schwanger werden länger dauert. Mit zunehmendem Alter, und zwar insbesondere ab 35, nimmt die Fruchtbarkeit bei Mann und Frau gleichermassen ab. Während Männer zwar auch im hohen Alter noch zeugungsfähig bleiben, nimmt die Wahrscheinlichkeit von genetisch gesunden Spermien auch bei ihnen rapide ab. Wenn sich ein Paar in den 30igern oder 40igern für ein Kind entscheidet, sollten sich also beide einer eventuell länger andauernden Kinderwunschphase bewusst sein.
Ein Body-Mass-Index (BMI) um die 20 bis 22 scheint sich besonders positiv auf die Fruchtbarkeit auszuwirken. Sind sie wesentlich schlanker bzw. bewegt sich Ihr Körpergewicht deutlich oberhalb eines BMIs von 25, kann die Fruchtbarkeit eingeschränkt sein. Aber: Auch der BMI ist nur ein Faktor unter vielen. Grundsätzlich ist ein gutes Verhältnis zum eigenen Körper, eine gesunde Ernährung und regelmässige Bewegung förderlicher als das Bestreben, einen bestimmten BMI-Wert zu erreichen.
Fruchtbarkeit bei Frauen
Schon durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen sind Frauen häufiger und schneller im Gespräch mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen, wenn es um ihren Zyklus und einen möglichen Kinderwunsch geht. Und es zeigt sich, dass das auch sehr wichtig ist. Schliesslich steigen Druck und Stress im Laufe der kinderlosen Zyklen immer weiter an. Die Chance, ohne weitere ärztliche Unterstützung nach 12 Monaten Kinderwunsch schwanger zu werden, sinkt leider deutlich.
Lebensweise
Ungünstig auf die Empfängnis wirkt sich folgende Lebensweise aus:
- wenig Bewegung
- schlechte Ernährung
- Übergewicht
- regelmässiger Konsum von Nikotin, Drogen und Alkohol
- Stress
Hormonelle Ursachen
Verschiedene Hormone sind essentiell dafür, dass die befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutterwand einnistet und dort fleissig wächst und gedeiht. Ist das hormonelle Gleichgewicht gestört, kann das die Fruchtbarkeit vermindern.
Veränderungen an der Schilddrüse, Über- und Unterfunktionen und vor allem eine Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunerkrankung) können die Empfängnis erschweren. Ist die Erkrankung bekannt, sollten Sie Ihren Fachmediziner auf Ihren Kinderwunsch ansprechen, damit falls nötig die Medikamentierung angepasst werden kann.
Das Polyzystische Ovarsyndrom, kurz PCO genannt, betrifft rund 5 bis 10 Prozent aller Frauen in Deutschland und kann ebenfalls ein Grund dafür sein, dass die erhoffte Schwangerschaft auf sich warten lässt.
Allgemeine körperliche Ursachen
Schon bei der eigenen Geburt ist jede Frau bereits mit dem lebenslangen Vorrat an Eizellen ausgestattet. Mit gut einer Million Eizellen kommen alle Frauen auf die Welt. Bis zum Beginn der Pubertät hat sich die Zahl auf circa 300.000 Stück reduziert. Und dieser Speicher nimmt im Laufe des Lebens immer weiter ab. Manche bilden sich zurück, andere durchlaufen den Zyklus und „springen“ planmässig. Weder die Art der Verhütung noch die Länge der Zyklen hat darauf einen Einfluss, wie viele Eizellen letztlich in der Kinderwunschphase noch vorhanden sind.
Die Eizellenreserve kann bei länger andauernder Kinderwunschphase vom gynäkologischen Fachpersonal durch Blutabnahme und Ultraschall geschätzt werden. Das ist dann unter Umständen für eine spätere Kinderwunschbehandlung von Bedeutung.
Verklebte oder verschlossene Eileiter, Endometriose (Gewebe der Gebärmutterschleimhaut, das sich ausserhalb der Gebärmutter in oder auf benachbarten Organen ansiedelt) und Veränderungen an der Gebärmutter mindern die Möglichkeit zum Schwanger werden erheblich. Diese körperlichen Ursachen sollten unbedingt diagnostiziert und soweit möglich auch behandelt werden. Viele ungewollt kinderlose Paare erfahren häufig erst nach langem „Üben“, dass behandelbare körperliche Ursachen ihrem Wunsch nach Kindern im Weg standen.
Fruchtbarkeit bei Männern
Grundsätzlich ist es wichtig, dass sich nicht nur Frauen, sondern auch Männer mit ihrer Fruchtbarkeit auseinandersetzen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Zeugungsfähigkeit ab, und mit ihr auch die Chance auf gemeinsame Kinder.
Darüber hinaus gibt es weitere Gründe dafür, warum es nicht sofort mit dem Kinderwunsch klappt:
Lebensweise | Umweltbedingungen | Vorerkrankungen und med. Ursachen |
wenig Bewegung | Lebensmittelzusätze | Chlamydien-Infektion |
Lebensmittelzusätze | Fernreisen (bringen den Schlafrhythmus durcheinander, was den Zyklus verändern kann) | Sauna und Sitzheizung |
schlechte Ernährung | hormonwirksame Schadstoffe wie die Phthalate DEHP, DBP, BBP oder auch PCB (Polychlorierte Biphenyle) | Mangel an männlichen Sexualhormonen |
Übergewicht | Schwermetalle wie Blei, Cadmium oder Quecksilber | Fehlbildungen an Hoden und Samenleiter |
regelmässiger Konsum von Nikotin, Drogen und Alkohol | Gesundheitsschädliche Chemikalien in Kleidung, Hygieneartikeln (z.B. Triclosan), Möbeln oder Wänden | Tumorerkrankungen |
regelmässige Einnahme von Anabolika zum Muskelaufbau | verklebte oder durchtrennte Samenleiter | |
Stress |
In jedem Fall kann ein Androloge, Urologe oder Reproduktionsmediziner hinzugezogen werden. Viele körperliche Ursachen für eine eingeschränkte Fruchtbarkeit lassen sich durch medizinische Begleitung beheben.
Babyplanung mit Risikohintergrund
Manchmal ist der Kinderwunsch getrübt, wenn Fehl- oder Totgeburten der neuen Schwangerschaft vorangegangen sind oder in der Vergangenheit ein Schwangerschaftsabbruch erfolgen musste.
Auch nach einem Kaiserschnitt oder einer natürlichen Geburt mit Komplikationen kann der Wunsch nach einem neuen Wunder mit den Erinnerungen an Erlebtes kollidieren. Und nicht zuletzt: Auch eine belastete erste Schwangerschaft kann die Freude auf ein weiteres Kind trüben.
Es hilft oft, sich mit anderen dazu auszutauschen, die Ähnliches durchmachen mussten. Bitten Sie auch Ihre Hebamme um ein vertrauliches Gespräch, um Ängste und Befürchtungen anzusprechen. Es gibt mittlerweile auch sehr gute Literatur, um traumatisch empfundene Geburten, Trauer und Verlust für sich selbst aufzuarbeiten. Das ist wichtig, denn jede Schwangerschaft und jede Geburt sind einzigartig.
Schwanger werden nach einer Fehlgeburt
Haben Sie vielleicht schon eine Fehlgeburt erlitten? Schwanger zu werden im Anschluss an eine Fehlgeburt ist etwas, dass viele Eltern fürchten. Die Angst sitzt tief, dass sich die bereits gemachten Erfahrungen wiederholen. Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder anderen vertrauten Personen über Ihre Ängste. Es existieren verschiedene Frühchen- und Sternchenvereine und einige Selbsthilfegruppen, die sich ausdrücklich an Eltern nach einer Fehl- oder Totgeburt wenden. Die Reaktionen aus diesen Reihen sind verständnisvoll, der Schmerz über den Verlust und die Angst vor erneuten Fehlschlägen werden gesehen, wahrgenommen – und keinesfalls abgetan.
Denn das ist besonders schmerzhaft: Wenn der bereits erlebte Verlust mit Sätzen wie „Dann macht ihr eben ein neues Kind!“ oder „Wer weiss, was es hatte!“ abgewertet wird. Der Austausch mit Eltern mit ähnlichen Erlebnissen wird umso wichtiger, je ängstlicher und gestresster Sie sich fühlen. Denn fast immer haben Sterncheneltern nach einiger Zeit das Glück erleben dürfen, ein weiteres Wunder gesund auf die Welt zu bringen. Das gibt Hoffnung. Und mit Hoffnung im Herzen fällt es vielleicht etwas leichter, den Druck von sich abfallen zu lassen.
Letzter Ausweg: Kinderwunschklinik
Für viele Paare ist sie der letzte Ausweg, bevor sie sich entweder vom eigenen Kinderglück verabschieden müssen oder auf eine Adoption hoffen: die Kinderwunschklinik.
Hier werden beide Partner sehr gründlich untersucht. Oft finden sich dann Ursachen, die eine Schwangerschaft bisher verhindert haben. Mit diesem Wissen und bei Bedarf auch der notwendigen Therapie wird ein erneuter Versuch gewagt.
Ist auf natürlichem Wege keine Befruchtung möglich, werden weitere Möglichkeiten besprochen:
- künstliche Befruchtung
- Samenspende
Dauerhaft unerfüllter Kinderwunsch
Erfüllt sich der Wunsch nach einem (weiteren) Baby nicht, belastet das die Beziehung oft erheblich. Die Ursache bleibt manchmal im Dunkeln. Manchmal verhindern auch Vorerkrankungen, Medikamente, medizinische Einschränkungen oder die angespannte finanzielle Lage einer Familie weitere Kinder. Der Kinderwunsch aber bleibt erhalten und ist weiterhin schmerzlich spürbar.
Manchmal möchte auch nur einer der beiden Partner keine (weiteren) Kinder und der andere bleibt mit seinem unerfüllten Wunsch sehnsuchtsvoll zurück. Beziehungen können daran zerbrechen.
Kommt es zu vermehrten Konflikten in Ihrer Partnerschaft? Dann können Ihnen gut geschulte Fachkräfte, Familien- und Paartherapeuten beistehen. Dabei sollte es nicht darum gehen, den Kinderwunsch „wegzudiskutieren“, sondern gemeinsam eine Basis an Verständnis und Akzeptanz zu finden. Denn der Wunsch nach Kindern ist oft ein tiefsitzendes Bedürfnis, das bleibt – für immer.